Offene Briefe
25. Oktober 2016 – Handlungsempfehlungen and die Teilnehmer*innen der AG Kultur, Medien, Netzpolitk der Koalitionsverhandlunge
15. April 2025 – Offener Brief an den Vorstand Neu
Hier steht der Text des offenen Briefs …
17. April 2018 – Pressemitteilung des Rates für die Künste UNLEARNING VOLKSBÜHNE
Unlearning Volksbühne Die Diskussionen um die Volksbühne, die über alle Maßen emotionalisiert und ohne weitere Bemühung um einen fachlichen, zukunftsgerichteten Diskurs ihren Lauf nahmen, hat alle Beteiligten beschädigt und die Kulturstadt Berlin in Misskredit gebracht. Der Rat für die Künste fordert, dass perspektivisch die richtigen Schlüsse unter Einbeziehung der Fachmeinungen gezogen werden. Es braucht diesen fachlichen Diskurs um die Zukunft der Volksbühne und des Betriebssystems „Theater“. Dazu sollten die Fachleute an einen Tisch kommen und die Politiker*innen zuhören und sich beraten lassen. Grundvoraussetzung für die Zukunft ist ein Dialog mit den Fachleuten und den AkteurInnen des Theaters sowie der benachbarten Disziplinen. Erst einmal gilt es, der Kreativität die Türen zu öffnen, um im Anschluss mit Sachverstand die Rahmenbedingungen und die Machbarkeit zu prüfen und zu ermöglichen. Die Zukunft der Volksbühne sollte aus einem ausverhandelten Prozess entstehen. Erst am Ende darf es darum gehen, die geeignete/n Persone/n in einem strukturierten Verfahren auszuwählen. Das gilt selbstverständlich auch für andere Neubesetzungen und Entscheidungen. Rat für die Künste Sprecher*innen: Andreas Altenhof und Silvia Fehrmann …
25. Oktober 2016 – Handlungsempfehlungen and die Teilnehmer*innen der AG Kultur, Medien, Netzpolitk der Koalitionsverhandlungen
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Rat für die Künste beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit Bedingungen, Instrumenten und Maßnahmen der Kulturförderung in Berlin.
Anlässlich der aktuellen Koalitionsverhandlungen und der daraus resultierenden Koalitionsvereinbarungen weisen wir dringend darauf hin, dass die gegenwärtig vorhandenen Förderinstrumente im Bereich Kultur zeitnah und zeitgemäß evaluiert, neu geordnet und zukunftsfähig entwickelt, sowie Landes-, Bundes- und EU-Förderung effektiver aufeinander abgestimmt werden müssen.
Die veränderten Bedingungen und Erfordernisse zeitgenössischer Kunstproduktion in allen Genres einerseits und die sich verändernden Anforderungen an die Institutionen mit Blick auf Produktion, Präsentation und Publikum andererseits erfordern zwingend eine Justierung und damit einhergehend einen qualitativen und nachhaltigen Einsatz der Mittel – hier gibt es dringenden Handlungsbedarf. Auch die Erweiterung künstlerischer Produktionsweisen über die gängigen Genres hinaus, zum Beispiel im Bereich der urbanen Praxis muss dringend in den Förderstrukturen reflektiert werden.
Diese Neujustierung der Förderstrukturen ist Voraussetzung, damit Kunst und Kultur ihrem Stellenwert und Potenzial für die Zukunftsfähigkeit und Internationalität der wachsenden Stadt Berlin gerecht werden können.
Bitte nehmen Sie dazu auch die Wahlprüfsteine des Rats für die Künste noch einmal zur Kenntnis, insbesondere den beigefügten Ausschnitt.
Die Betriebssysteme im Bereich der Kultur sind nicht immer erkennbar, deshalb regen wir an, einen Runden Tisch zum Thema Kulturförderung/Kulturfinanzierung zu installieren, um über das Thema der Kulturförderung intensiver ins Gespräch zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen,
/Auszug aus den Wahlprüfsteinen des Rats für die Künste:
1. Kulturpolitik stärkt Berliner Kulturproduktion
Die künstlerische Produktion in Berlin hat einen hervorragenden Ruf und setzt international Maßstäbe. Eine Besonderheit dieser Stadt ist die vielfältige Freie Szene, d.h. neben den Institutionen und festangestellten Künstler*innen arbeitet ein Großteil der Berliner Künstler*innen in freien Strukturen. Für beide Bereiche gilt es, langfristig Mittel und Räume für die Produktion zu sichern und Aufwüchse bzw. Inflationsausgleich herzustellen, um das eklatante Missverhältnis von steigenden strukturellen Kosten und sinkenden Mitteln für die Produktion aufzuhalten. Langfristig muss vor allem die Freie Szene finanziell besser ausgestattet werden, um das Ungleichgewicht von künstlerischer Produktivität und finanzieller Investition zu reduzieren.
Folgende Themenfelder müssen bearbeitet werden:
– Evaluierung und Neuordnung der vorhandenen Förderinstrumente
– Stärkung der Ankerinstitutionen (vor allem Schaffung von Mitteln für künstlerische Produktion)
– Überarbeitung der Verschränkung von Bundes- und Landesförderung (Neuordnung des Hauptstadtkulturfonds, hier vor allem Ausschluss von Regelförderungen )
– Vereinfachung im Zuwendungsrecht und von Förderinstrumenten (u.a. Erhöhung von Zuwendung durch Stipendien, Verlängerung von Förderzeiträumen)
– Erhöhung des Kulturanteils im neu geschaffenen City Tax-Fonds, Erhöhung des Kofinanzierungsfonds
– Erhöhung der Sichtbarkeit der Berliner Kunst und Kultur (Beteiligung des Landes an Kunst- und Kulturmarketing, Berücksichtigung von Kultur bei der Wirtschaftsförderung)
– Entwicklung neuer Fördermodelle zwischen Projekt- und institutioneller Förderung, um z.B. Festivals und Initiativen von überregionaler Bedeutung Planungssicherheit zu ermöglichen. Diese Fördermodelle sollen praxisorientiert Verwaltungsaufwände für Empfänger wie Geber verringern.
– Überarbeitung der »Allgemeinen Anweisung zur Förderung von privatrechtlich organisierten Theatern und Theater-/Tanzgruppen« (Neuordnung der lang-, mittel- und kurzfristigen Förderungen für Spielstätten und freie Gruppen/Ensembles)
– Erhöhung des Anteils an Beschäftigungsmaßnahmen für Kulturinstitutionen.
– Schaffung neuer Instrumente vor allem zur bezirksübergreifenden Umsetzung. Garantie eines Berliner Anteils an den Instrumenten und Programmen.
Siehe auch:
Silvia Fehrmann & Andreas Altenhof
/Auszug aus den Wahlprüfsteinen des Rats für die Künste:
1. Kulturpolitik stärkt Berliner Kulturproduktion
Die künstlerische Produktion in Berlin hat einen hervorragenden Ruf und setzt international Maßstäbe. Eine Besonderheit dieser Stadt ist die vielfältige Freie Szene, d.h. neben den Institutionen und festangestellten Künstler*innen arbeitet ein Großteil der Berliner Künstler*innen in freien Strukturen. Für beide Bereiche gilt es, langfristig Mittel und Räume für die Produktion zu sichern und Aufwüchse bzw. Inflationsausgleich herzustellen, um das eklatante Missverhältnis von steigenden strukturellen Kosten und sinkenden Mitteln für die Produktion aufzuhalten. Langfristig muss vor allem die Freie Szene finanziell besser ausgestattet werden, um das Ungleichgewicht von künstlerischer Produktivität und finanzieller Investition zu reduzieren.
Folgende Themenfelder müssen bearbeitet werden:
– Evaluierung und Neuordnung der vorhandenen Förderinstrumente
– Stärkung der Ankerinstitutionen (vor allem Schaffung von Mitteln für künstlerische Produktion)
– Überarbeitung der Verschränkung von Bundes- und Landesförderung (Neuordnung des Hauptstadtkulturfonds, hier vor allem Ausschluss von Regelförderungen )
– Vereinfachung im Zuwendungsrecht und von Förderinstrumenten (u.a. Erhöhung von Zuwendung durch Stipendien, Verlängerung von Förderzeiträumen)
– Erhöhung des Kulturanteils im neu geschaffenen City Tax-Fonds, Erhöhung des Kofinanzierungsfonds
– Erhöhung der Sichtbarkeit der Berliner Kunst und Kultur (Beteiligung des Landes an Kunst- und Kulturmarketing, Berücksichtigung von Kultur bei der Wirtschaftsförderung)
– Entwicklung neuer Fördermodelle zwischen Projekt- und institutioneller Förderung, um z.B. Festivals und Initiativen von überregionaler Bedeutung Planungssicherheit zu ermöglichen. Diese Fördermodelle sollen praxisorientiert Verwaltungsaufwände für Empfänger wie Geber verringern.
– Überarbeitung der »Allgemeinen Anweisung zur Förderung von privatrechtlich organisierten Theatern und Theater-/Tanzgruppen« (Neuordnung der lang-, mittel- und kurzfristigen Förderungen für Spielstätten und freie Gruppen/Ensembles)
– Erhöhung des Anteils an Beschäftigungsmaßnahmen für Kulturinstitutionen.
– Schaffung neuer Instrumente vor allem zur bezirksübergreifenden Umsetzung. Garantie eines Berliner Anteils an den Instrumenten und Programmen.
Siehe auch: